Das SPECIAL-Regelwerk ist Bestandteil aller Fallout-Spiele. Der Name ist ein Akronym aus den Anfangsbuchstaben der englischen Bezeichnungen der zugehörigen sieben Primären Statistiken, welche die Fertigkeiten und verfügbaren Extras jedes Charakters bestimmen.
Am Anfang der Entwicklung von Fallout war beabsichtigt, es mit dem sog. "GURPS"-System[1] der Steve Jackson Games[2] auszustatten. Zu diesem Zeitpunkt erholten sich Pen&Paper-Spiele noch von endlosen Anschuldigungen während der 1980er Jahre, in denen sie von religiöser Gruppen und Elternverbände beschuldigt wurden, Gewalttätigkeit und andere fragwürdige Charaktereigenschaften bei Kindern zu fördern. Steve Jackson Games hielt es daher für vorteilhafter, nicht mit einem Spiel in Verbindung gebracht zu werden, in dem Gewalt graphisch so eindrucksvoll dargestellt wurde. Das Fallout-Team entwickelte deshalb das eigenständige SPECIAL-System, das zwar vom GURPS-System inspiriert war, aber in ein (durch Interplay) komplett neu geschaffenes Szenario eingebettet war. So konnte das Team um Chris Taylor, Jesse Heinig und Tim Cain unbelastet von Urheberrechtskonflikten das SPECIAL-System etablieren.
Das SPECIAL-System wird in fast allen Fallout-Spielen genutzt, die einzige Ausnahme ist
. Darüber hinaus wurde S.P.E.C.I.A.L noch in den Spielen Lionheart und Ultimate RPG sowie in zwei anderen, unvollständigen Spiele-Projekten - TORN und Reflexive Entertainment's Deadlands - verwendet.
Systeme[]
Im SPECIAL-System dreht sich alles um die Erschaffung und Entwicklung von Charakteren, insbesondere des Spielercharakters. Es besteht aus verschiedenen Untersystemen, die in bestimmten Beziehungen zueinander stehen.
Primäre Statistiken definieren die sieben Basis- oder Primärattribute, also deren Bezeichnung, deren unmittelbare Auswirkung auf einen Charakter, deren minimale und maximale Grenzwerte, und durch welche Effekte diese Attribute gesteigert oder verringert werden können. Im weitereren Sinne gehören dazu auch das Level-System einschließlich Erfahrungspunkten.
Sekundäre (oder abgeleitete) Statistiken definieren eine Reihe weiterer Charakterwerte, die sich meistens, aber nicht immer von den Primärattributen ableiten. Auch Extras, Ausrüstung, Gebrauchsgegenstände und bestimmte Verhaltensweisen können solche Werte beeinflussen.
Fertigkeiten repräsentieren das Vermögen eines Charakters, mit bestimmten Gegebenheiten im Spiel zurecht zu kommen. Jedes Primärattribut beeinflusst wenigstens eine der 13 Fertigkeiten, Glück beeinflusst sogar alle Fertigkeiten.
Extras (engl. perks) sind besondere Fähigkeiten, die Charaktere durch unterschiedliche Wege erlangen können. Diese Fähigkeiten können alle Aspekte des Spiels betreffen.
Merkmale (engl. treats) sind besondere Extras, die nur während der Charaktererstellung verfügbar sind. Sie kombinieren in den meisten Fällen einen Vor- und einen Nachteil für den Spieler.
Die Rasse eines Charakters bedeutet im Rahmen der Fallout-Serie meist deren Zugehörigkeit zu den Menschen oder zu humanoiden Mutanten, so wie die Ghule oder das Nachtvolk. Jede Rasse hat spezielle Eigenschaften.
Die Charaktererstellung greift auf nahezu alle genannten Elemente zurück, um einen Spielercharakter zu definieren.
