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Ostschwizer Dialekt

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Dialäkt: Ùndertòggeborg
Wenn ann nöd cha luege, chunt er öppenemol de Spruch z losen öber: «Wa stoot am Schwoobetor z Schaffuuse?»

Under Oschtschwizer-Dialekt verstoot me d Dialekt vo de Kantöö Schaffuuse, Tuurgi, Sanggalle und Appezäll sowie im Zürcher Wyland, em nordöstlich Tail vom Kantoo Zöri, und em Churer Rintl. I de Forschig schribt me oft vo «Nordostschweizer Dialekte», aber d Lüt uf de Strooss redet nume vo «Ostschwizer Dialekt» und scherzhaft au «Ostschwätzer», inere Aspilig druf, as i dene Dialekt d Vokääl irgedwie ali vertuuscht und anders vertailt sind, as ide andere Dialekt. Die Dialektgruppe ghört zum Hochalemanische.

D Dialektgrenze wo d Ostschwizer Dialekt gege de Weste abgrenzet isch aini vode dütlichste im Schwizerdütsche und verlauft vom Rintl öber d Chuurfirschte entlang de Kantosgrenze Sanggalle-Zöri bis Elgg. Ab döt fächeret sich die recht scharfi Dialekt-Grenze uuf richtig Rafzerfeld.

Usserhalb vo Europa het mer früener no in schwyzer Siidlige z Wisconsin en Oschtschwizer Dialäkt gredt. Lueg dezue Schwizerdütsch z Wisconsin.

  • 1) Gschlossni Vokaal: /i ü u e ö o/ (IPA: /iyueøo/).
  • 2) Offni Vokaal: /ì ǜ ù è ö̀ ò/ (IPA: /ɪʏʊɛœɔ/) Si weret i de Ostschwiz tendenziell offner uusgsproche as Standartdütsch. D Vokaal /a/ und /ä/ sind sehr hell und offe (IPA: /aæ/).
  • 3) Schwa: /ə/ lit nöcher bi /è/ und /ö̀/ (IPA: [ə]), im Bündnerdialekt und im undere Rintl naigts zumene überchurze /a/ (IPA: [ɐ]) und rechtfertigt e Schriibig /a/. D Schriibwiis /ä/ isch för Ostschwizerdialekt falsch.
  • 4) Konsonante: /ch, kch, gg/ (IPA: /xkxk/) sind velar aber nöd allzu ruuch. Affrikati sind /pf z tš kch/ (IPA: /pft͡skx/). D Fortis /p t gg/ sind nöd behucht und d Lenis /b d g/ stimmlos (IPA: /ptkd/). Frikativi sind /f s š x h/ (IPA: /fsʃxh/). /l/ isch hell und /r/ werd entweder mit de Zungespitze (IPA: [r]) artikuliert oder am (hindere) Gaume (IPA: [ʁ ɺ]). Nasal sind /m n ng/ (IPA: /mnŋ/). D Halbvokaal /w j/ weret ohni Riibig gsproche (IPA: /ʋj/).
  • 5) Assimilation isch verbraitet. So passt sich z. B. de Artikel d a: d Frau /pfrau/; d Chue /kchuə/; d Manə /ɓ̥ˀmanə/; d Nuss /ɗ̥ˀnuss/. I de letschte baide Fäll löst sich de Verschluss dur d Nase!
  • 6) De Akzent isch i de Regle uf de erste Silbe. Im Gegesatz zum Hochtütsche werd die betonti Silbe nöd stärcher, bzw. lüter gsproche, sondern imene höchere Ton. Die wichtigste Ortsnäme lutet (Akzent fett): Šafuusǝ, Tuurgòu, Sanggalǝ, Tòggǝborg, Appezö̀ll, Rintl, Khuur.

I dem Texscht weret d Wörter, wo šrèèg gschribe sind, nochere liecht verändrete Dieth-Schriibig agee. Sus folgt de Texscht anere fraie Widergoob, wo sich a de hochdütsche Orthografii orientiert.

Charakterisierig

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Die Dialekt hebet sich vode andere Schwizer Dialekt bsundrigs dur de Vokalismus ab, nämli die sognennti «Ostschwizerischi Vokaalspaltig». Wiiteri Merkmol sind under anderem (Ostschwiz : Restschwiz): Akchǝr/Aggǝr : Achǝr (hd. Acker); züchǝ/züǝ : ziǝ (hd. ziehen);[1] er gsiet : er gseet (hd. er sieht); Bomm : Baum/Boum (hd. Baum); Mesmǝr : Sigrišt (hd. Kirchdiener); Fladǝ/Tünnǝ(lǝ) : Wähǝ/Chuǝchǝ (en Art Fruchtchueche), zum nume e paar Bispil vorweg znee.

D Sanggaller-Dialekt und d Tuurgauer-Dialekt weret vo de andere Schwizer als grell empfunde und sind drum wenig beliebt, vor alem wen an afoot so richtig umepfuttere, haltets vill Schwizer nüme uus. Degege werd de Dialekt vom Bündner Rintl und de schaffhuuser Dialekt vo de maiste as agneem empfunde. De Appezöller-Dialekt widerum isch wege sinere Urchigkait und sim Singsang oft s Ziil vo Späss und Spott.

Im nördliche hügelige Gebiet gits kai scharfi Dialektgrenze, im südliche Voralpe- und Alpegebiet sind degege Dialektgrenze tailwiis recht dütli (Bispilwörter uf Hochtütsch: «das Kind», «der Acker», «Ziege, Geiss», «zwanzig», «Wespe», «Käsekuchen», «etwas», «nichts»).

Althoochtütš
(tiutisc)
daz chind
der acchar, achar
geiz
zweinzug
wafsa
châsi, flado
ëtewas (ëtteswas)
niowiht
 
Šaffuusǝr Tütš s Chind
dǝ Akchǝr
Gèiss, Gaass
zwanzg
Wèšpǝlǝ
Chèèstünnǝ
öppis (öpmis)
nüüt, nünt
 
Wiilendǝr Tüütš s Chind
dǝ Akchǝr
Gaiss, Gaass
zwanzg
Wèšpǝlǝ
Chèèstünnǝ
öppis
nüüt
 
wèštlichs
Turgòuǝr Tütš
s Chind, Chìnd
dǝ Akchǝr
Gaass, Gaiss
zwanzg
Wèšpǝli
Chäästünnǝ, -tǜlǝ
öpis
nüüt, nünt
 
ö̀štlichs
Tuurgòuǝr Tütš
s Chend
dǝ Aggǝr
Gaass
zwanzg
Wäšpǝli
Chèèstünnlǝ, -tüllǝ
öppis (naamis)
nünt
 
Förštǝlendǝr
(Sanggallǝr) Tütš
s Chend
dǝ Aggǝr
Gaiss (Gaass)
zwanzg
Wäšpì
Chääsfladǝ
öppis (nabis)
nünt
I de Stedt Sanggalle, Roorschach und Wiil weret d Vokaal weniger grell uusgsproche as ufem Land.
ùndǝr Tògge-
borgǝr Tütš
s Chìnd
dǝ Aggǝr
Gèiss (Gääss)
zwänzg
Wäšpi
Chääsfladǝ
näbis, öpis
nüt, nünt
 
obǝr Tòggǝ-
bùrgǝr Tütš
s Chìnd
dǝ Akchǝr
Gäiss
zwänzg
Wäšpi
Chääsfladǝ
öpis, nämis
nüt
 
Appǝzö̀llǝr
Tütš
s Chend, Chènd
dǝ Akchǝr
Gääss
zwènzg
Wäšpi, Wäšpli
Chääsfladǝ
näbis
nünt, nüts
De Dialekt fallt uf dur sin extrem starche musikalische Akzent.
ùndǝr Rintaalǝr
Tütš
s Khìand, Kchìand
dǝ Akchǝr
Gòass
zwoanzg
Wèšpǝl
Khèèstǜnnǝlǝ
epǝs
nünt
De Dialekt werd zum Nideralemanische grechnet.
obǝr Rintaalǝr
Tüütš
s Chind
dr Aggǝr
Gaiss
zwänzg
Wäšpi
Chääsflaadǝ, -chuǝchǝ
ötšis (naisis)
nüüt
De Dialekt het e starchs rätoromanisches Substrat.
Khuurǝr Tüütš ds Khind
dr Aggǝr
Gaiss
zwenzg
Wèšpi
Khèèswèèa
epǝs (ǝswas)
nüüt
De Dialekt het e starchs rätoromanisches Substrat und wiist nideralemannischi Merkmol uf.
Seeztaalǝr Tüütš ds Chìnd
dr Aggǝr
Gäiss
zwenzg
Wäšpi
Cheeiswääjǝ
nämis
nüüt
De Dialekt het e starchs rätoromanisches Substrat und nint e Mittelstellig zu de Innerschwizer Dialekt ii.

Ostschwizerischi Vokaalspaltig (Churzvokaal)

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S wichtigste Merkmol vo de Ostschwizer Dialekt isch die Ostschwizerischi Vokalspaltig (bischribe vom William G. Moulton). Deno hend sich die mittlere Churzvokääl e ö o ufgspalte in e gschlossni und e offni Variante. Innerhalb vode Ostschwiz gits drü Gebiet. West: Schaffuuse und westlich Tail vom Tuurgau. Mitti: östlich Tail vom Tuurgau, westlich Tail vom Försteland, Toggeborg, Appezöll und s oberi Sangaller Rintl. Oste: Stadt Sanggale und östlichs Försteland mitem ondere Rintl und em Bündner Rintl. D Ursach vo dere Spaltig isch s unsymmetrische Vokaalsystem vom Mittelhochtütsche (mhd.), wo drüü /e/ gchennt het (/e/ /ë/ /ä/) aber nu ais /o/ bzw. /ö/. Währed die westliche Schwizerdialekt die Assymetrie usgliche hend, indem si mhd. /ë/ i de Regle zu überoffnigem /ä/ gmacht hend, hend d ostschwizer Dialekt mhd. /o/ und /ö/ in e offnigi und e gschlossni Variante uftailt.

Churzvokalsystem veraifacht
mhd.
Züri
Ostschwiz
    Weste Mitti Oste
 i ü u   i ü u   i ü u   i ü u   i ü u 
 e ö o   e ö o   e ö o   e ö o   e ö o 
 ë         è ö̀ ò   è ö̀ ò   è ö̀ ò 
 ä   a   ä   a     a    ä   a     a   

Langvokaal und Diphthong

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D Langvokaal hend sich ohni Veränderige erhalte usser s lang /a/, wo i allne ostschwizer Dialekt zumene lange offne /òò/ woren isch (Òòbig; hd. Abend). Die Dielekt, wo kas churzes /ä/ kened, hend s lang /æ/ zumene lange offne /èè/ gmacht (Chääs, Chèès; hd. Käse). De Diphthong /ei/ isch i de nördliche Dialekt zumene lange /aa/ wore (Gaass), i de südliche zumene lange /ä/ (Gääss), im undere Rintl aber zu /òa/ (Gòass). Hüt ghört me aber fast öberall nu no Gaiss oder Gèiss. I wenige Wörter isch s alt /ou/ zumene maist churze /o/ wore, wenn nochene en /m/, /b/, /p/ oder /f/ gfolged isch: Bòmm, Tròmm, tròmǝ, Ròòm, globǝ, hopt-, choffǝ, o (hd. Baum, Traum, träumen, Rahm, glauben, haupt-, kaufen, auch). Da isch aber nöd i allne Dialekt duregfüert wore.

D Ostschwizer Dialekt ghöret zum Hochalemannische und hend drum ahd. /k/ zu /ch/ verschobe: Chind, ussert im Underrintl und im Churer Rintl, wo me Khind und Khuur sait. Uffälig isch aber as geminierts /kk/ i paarne ostschwizer Dialekt nöd verschobe woren isch: tringgǝ, druggǝ, Aggǝr.

Wäret früener s Err /r/ mit de Zungespitze artikuliert woren isch, hend noch de Französische Revolution d Lüt i de Städt afange da Err wie d Franzoose als Zäpfli-r oder als dorsaals r uuszpreche, aso hine im Raache, wa as noobel empfunde woren isch. Hüt isch s «Lorrgge» (sprich uugföhr wie loochggǝ) wiit verbraitet. Im Appizellische und im Undere Rintl werd s Err degege sozäge verschluckt, es haisst den Bèèg statt Bèrg. Es isch witume bikannt, as vill Ostschwizer lorgget und Müeh hend e «richtigs Err» uszspreche.

Bsundrigs im Appizellische tönd vill Lüt «näsle» (näslǝ, nìslǝ), da haisst Vokaal voreme /m/, /n/ oder /ng/ weret nasaliert, au wenn seb verschwunde isch: Mõõ. Da werd aber im allgemaine as püürisch aaglueget.

Sicher gits vill typischi ostschwizer Uusdrügg und s cha drumm do nu e chlini Uuswaal gee were. I de Tabele dobe hemmer scho Fladǝ (ahd. flado «Opferchueche») und Tünnǝ(lǝ) atroffe.

Wenns Chatze haglet sait me zibölǝlǝ (frz. gibouler). Sind d Stroose gfroore, so asme usrutscht, sind si hääl (ahd. hâli) und wenn s schneefrai sind òòbbǝr (ahd. âbar). Und e Zungebrecher isch d Froog šträäzt s z Zöri au? Bi dere eebige Frööglete ninnts nöd wunder, wenn d Zörcher mainet z Sanggale regnis allpòt. Da isch aber gär nöd woor, wenn s hùdlǝt (starch schnaije), denn strääzt s (starch regne) nämli o bi üs nöd.

Typisch sind Verdopplige oder gär verdrüüfachige vo de Verbe choo, goo und loo. So haist s: los lo sii loo und chùm chogǝ luǝgǝ choo wa mueš gogǝ pòštǝ goo!. Statt döt sait mer au dai und wo en gstresste Zörcher «då deet» sait, formuliert en Ostschwizer wenns hoochchunt e kunstvolls dadǝdaidöt. Bigòšt! Wie dadedo woor isch! I de Ostschwiz goots ebe no rüǝbig zue, und wenn d Goofe (d Chind) chäärǝt (striitet) und s debii lut chiidt (tönt; ahd. quëdan «rede»), stört da onöd.

Uuffällig isch d Bezaichnig vo hochdütsch «etwas». Die maiste Schwizer säget «öppe», und so ghört mer s au i de Ostschwiz. Im Schaffuusische hend d Lüt früener aber au öpmǝ gsait und im obere Rintl ötšis. All die Forme chömet usem ahd. «ëtewas» oder «ëtteswas». E schaffuuser und tuurgauer Wort dodeför isch naamis gsi, da ghört mer hüt aber kum no. Dagege sait me no hüt im Toggeborg und im Appezelische näbis. Da isch e Zämezüchig vo ahd. «ne weiz ih was». Gliichig bildet sind näbǝr (hd. jemand) und näbǝ (hd. irgend wo; irgend wie).

Die ältiste Sprochzügnis stamet usem 8. Johrhundert vom Chloster Sanggalle. Debi tönt s Altalemannisch vom Mönch Notker de Tütsch (11. Jh.) scho vertraut und zaigt Merkmool, wo weder mitem Hochdütsche no mit de westliche Schwizer Dialekt öberistimet, wol aber mit de Ostschwizer Dialekt. Da werd dütli z. B. bi de Verbkonjugation:

Dialekt 1. Sg. 2. Sg. 3. Sg. 1. Pl. 2. Pl. 3. Pl.
Hoochtütsch ich tue du tust er tut wir tun ihr tut sie tun
Berntütsch ig tuǝ du tuǝš är tuǝt mir tüǝ dir tüǝt si tüǝ
Wallisertütsch ich tuän dü tuäšt är tuät wiär tiä iär tiät si tiänt
Althoochtütsch ih tuon du tuos ër tuot wir tuon ir tuot sie tuont
Notker ih tuon du tuost er tuot wir tûên ir tuont sie tuont
Sangallertütsch i tuǝ du tuǝš(t) er tuǝt mìr tüǝnd ìr tüǝnd si tüǝnd
Appezäll (inneräs Land) i tuǝ du tuǝš(t) er tuǝt mee tönd ee tönd si tönd

Allerdings het de Notker nu gaistlichi und natürwüsseschaftlichi Text usem Latinische öbersetzt, so as me kuum näbis vo de würkliche Volkssprooch erfaart. Lediglich drai Versli und e paar Sprichwörter, wie: Sôs régenôt só názzênt tî bôumá. (Wenn s šträäzt, wèèrǝd d Bömm nass.) oder So diz rehpochchili fliet so plecchet imo ter ars. (Wenn s Reebö̀ggli flücht, so blìtzget emm sin Aarsch!). Echli älter isch de Sanggaller Huussege (10. Jh.): Uuola uuiht, taz tu uueist taz tu uuiht heizist! Taz tu neuueist noch nechanst cheden chnospinci! (Woll, Wicht! Ass du nume waisch, ass du Wicht haissisch! Demit du nöd waisch und nöd chasch chiide «chnospinci».) (Bi de Lut isch er aber schuurig gnau gsi, drum redt mer vom Notker sim Aalutgsetz.)

Im Hochmittelalter het sich denn e Kanzlaisprooch usbildet, en art überregionali Beamtesprooch. Debi fallt uf, as i de Ostschwiz för mhd. /ei/ i de Regle /ai/ gschribe woren isch. Obwol die Sprooch nöd as Dialekt agluegt werde cha, so gits es Dokument, wo dütlich a die gsprochni Sprooch ane chömet, wie zum Bispil d Offnig vo Oberbüre usem Joor 1481:

73) … und die von Oberbüren træt und trab hinab, alls wyt dz vich godt. 80) … und wenn ein güßi kombt, so mag man ain tail by dem brüggli by Sigristen acker in dz tobel lassen gon, daß ander durch dz dorf … 81) Item deren von Oberbüren guot stost biß an den stain … wenn ihro zelg dz Haßlen in esch lit und den so haben sye ir vich gon zuo lassen …

Öppe föfzg Joor spöter het de sanggaller Pfarrer Hermann Miles e Brand im Tuurgi beschribe:

An allerhalgen tag ermanet an dorfpfaff sin volk, si soltend den künftigen tag mit kerzen und faklen erschinen, damit die in dem kerker, darin die toten ban* versamlet sin, anzündind … Zuo morgens fast früe macht sich an alts müeterli uss sonderbarer andacht … und trug an büscheli ris mit ir, zünt das an. Und wil eben an starker wind gieng, enbran das holz zuor stund, das nit alan der kerker, sondern och die kilch und der pfarhof in almacht brunend, also dass der arm pfaff mit siner kelara und zwa kindera mit müeh und arbit gar kum entronend naket und bloss … Die alt mueter so das für anzündet het und si also nakit laufen sach, die globt, es werend selen uss dem fegfür entlediget … (*de Chärchel mit de Tootebai)

Ufällig und typisch för de Tuurgauer Dialekt sind aber no hüt /aa/ för /ei/ (ban, halgen, alan, zwa) und /o/ för /ou/ i bestimte Wörter (och, globt). Aine vo de erste, wo en ostschwizer Dialekt erforscht het, isch de Apizeller Titus Tobler (19. Jh.) gsi.

Wüsseschaftlichi und populärwüsseschaftlichi Abhandlige

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Übersicht
  • Rudolf Hotzenköcherle: Die Sprachlandschaften der deutschen Schweiz. Sauerländer, Aarau, Frankfurt am Main, Salzburg 1984 (Reihe Sprachlandschaften der Schweiz 1). ISBN 3-7941-2623-8. – Bsunders: Der Nordosten. S. 91–124.
Dialäktgrammatike
Wörterbüecher
  • Alfred Richli et al.: Schaffhauser Mundartwörterbuch. Meier Buchverlag, Schaffhausen 2003. ISBN 3-85801-162-2.
  • Emmi Mühlemann-Messmer: Was duu nüd sääscht. Schläpfer, Herisau 1990, 2. Uflag 1999. ISBN 3-85882-069-5 (Hinterlender Dialekt).
  • Stefan Sonderegger und Thomas Gadmer: Appenzeller Sprachbuch. Der Appenzeller Dialekt in seiner Vielfalt. Hrsg. v. d. Erziehungsdirektionen der Kantone A. Rh. und I. Rh., Appenzell und Herisau 1999. ISBN 3-85882-310-4.
  • Joe Manser: Innerrhoder Dialekt. Appenzell 2001, 4., erw. Uflag 2008 (Innerrhoder Schriften). ISBN 3-9520024-9-6.
  • Wendel Langenegger: Im Rintl dahoam. Rheintaler Wörterbuch (unter besonderer Berücksichtigung der Mundart von Kriessern). Au 2001 und spööter wider.
  • Hans Eggenberger et al.: Grabser Brögge. Ausdrücke in Mundart. Druck+Verlag AG, Schaan [o. J.]. ISBN 3-90551-69-4.
  • Susan Osterwalder-Brändle: Hopp Sanggale! Wörter, Redensarten, Geschichten. St. Galler Mundartwörterbuch. Cavelti AG, Gossau, 2017. ISBN 978-3-033-06191-0.
Verschides und Gmischts
  • Hermann Bauer: aadlech bis zibölele. 30 Merkwürdigkeiten aus dem Sanggaller Wörterbuch. Leobuchhandlung, St. Gallen [1972] (Reihe z’ Sanggale, [Band 1]).
  • Hermann Bauer: ’s isch all daa. Drei Dutzend bemerkenswerter Sanggaller Redensarten. Leobuchhandlung, St. Gallen [1973] (Reihe z’ Sanggale, Band 2).
  • Hermann Bauer: Joo gad-o-noo. Sanggaller Sprach- und Lokalkolorit in vier Dutzend Redensarten mit Stadtzeichnungen von Godi Leiser. Leobuchhandlung, St. Gallen [1977] (Reihe z’ Sanggale, Band 5).
  • Oscar Eckhardt: Tschent. Churer Dialekt. 2., überarb. und erw. Aufl. Verlag Desertina, Chur 2007.
  • Oscar Eckhardt: Alemannisch im Churer Rheintal. Von der lokalen Variante zum Regionaldialekt. Franz Steiner, Stuttgart 2016 (Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik, Beiheft 162), ISBN 978-3-515-11264-2.
  • Oscar Eckhardt: Alemannisch im Churer Rheintal. Von der lokalen Variante zum Regionaldialekt. In: Schweizerisches Idiotikon / Schweizerdeutsches Wörterbuch. Jahresbericht 2017, S. 21–32.
  • Gesellschaft Schweiz-Liechtenstein (Hrsg.): Die Sprachlandschaft Rheintal. Zollikofer, St. Gallen 1981 (Schriftenreihe Nr. 4). Darin: Hans Stricker: Zur Sprachgeschichte des Rheintals, vor allem Werdenbergs und Liechtensteins (S. 7–58) und: Eugen Gabriel: Die liechtensteinische Mundart im Rahmen ihrer Nachbarmundarten (S. 59–95).
  • Ernst Hausknecht: St. Galler Mundart. In: Die Stadt St. Gallen und ihre Umgebung. Natur und Geschichte, Leben und Einrichtungen in Vergangenheit und Gegenwart. Hrsg. von Gottlieb Felder. Fehr’sche Buchhandlung, St. Gallen 1916, S. 245–262.
  • Martin Hannes Graf: Thurgauer Mundart in Geschichte und Gegenwart. Hrsg. v. d. Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften, Bern 2012; 2. Uuflaag 2014 (Sprachen und Kulturen 5).
  • Astrid Krähenmann: Quantity and Prososdic Asymmetries in Alemannic. Synchronic and Diachronic Perspektives. Berlin 2003 (uf s Tuurgauerisch bezoge).
  • [Johannes Meyer:] Das gedehnte a = ai in nordostalemannischen Mundarten. In: Schweizerische Schulzeitung 2 (1872), Nr. 44–47, S. 350 ff.
  • William G. Moulton: Lautwandel durch innere Kausalität: die ostschweizerische Vokalspaltung. In: Zeitschrift für Mundartforschung 27 (1960) 227–251.
  • Alfred Saxer: Das Vordringen der umlautenden Plurale bei den Kurzverben (gehen, haben, kommen, lassen, müssen, schlagen, stehen, tun) in der Nordostschweiz. Diss. Univ. Zürich 1952.
  • Erich Seidelmann: Mhd. o, ö und das leere Fach. Zur sogenannten «Vokalspaltung» im Alemannischen. In: Raumstrukturen im Alemannischen. Beiträge der 15. Arbeitstagung zur alemannischen Dialektologie. Schloss Hofen, Lochau (Vorarlberg) von 19.–21.9.2005. Hrsg. von Hubert Klausmann. Neugebauer, Graz/Feldkirch 2006 (Schriften der Vorarlberger Landesbibliothek 15), S. 53–59 (de Seidelmann lueget d Vokalspaltig au im Südtütsche aa).
  • Rudolf Trüb: Ein Lautwandel der Gegenwart. Die Entwicklung von ā, ǟ usw. zu ei in Wörtern wie Seil, Fleisch in der Nordostschweiz [= Festschrift für Rudolf Hotzenköcherle]. In: Sprachleben der Schweiz. Sprachwissenschaft, Namenforschung, Volkskunde. Hrsg. von Paul Zinsli und Oskar Bandle, Peter Dalcher, Kurt Meyer, Rudolf Trüb, Hans Wanner. Francke, Bern 1963, S. 87–100.
 Commons: Oschtschwizerischi Audiobyspil – Sammlig vo Multimediadateie
  1. zie gits i der Oschtschwiz aber scho au, nämli i Tail vom Kanton Schafuuse und vom Toggeborg; lueg im BSG.-Band vom Georg Wanner, i dem vom Wilhelm Wiget, im Sprochatlas vo de tütsche Schwiz und im Schwizerische Idiotikon.


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