Mutter sagt, dass sich durch das BLUT unser wahres Potenzial entfaltet. Aber wieso treibe ich dann immer noch durch denselben, endlosen Abgrund? Für einen kurzen, seligen Augenblick leuchteten die Wellen in allen Farben, sanft wie Seide, und ich schwebte wie schwerelos in meinem ganz eigenen Paradies. Ich begegnete zum ersten und einzigen Mal dem FRIEDEN.

Doch dann, die Kakophonie. Grelle Lichter! Laute Schreie! Wände, die krachend in die Perspektive zurück stürzen! Die stumpfe und erschütternde Wucht der Schwerkraft! Alles ist noch lauter als zuvor. Das Antlitz der GEFAHR, nun vollends enthüllt, starrt mich unaufhörlich von jeder einzelnen Oberfläche an ... Und doch hat ER noch immer nicht die Augen geschlossen.

Und noch immer ist in MIR nichts erwacht. Ich atme noch angsterfüllter als je zuvor. Ich stolpere häufiger. Ich öffne den Mund und finde nicht die Worte, die er noch kurz zuvor erfasst hatte. Ist das etwa mein ganzes Potenzial? Habe ich so versagt?

Das kann und darf nicht wahr sein ... Ich muss einfach noch tiefer hinabtauchen, um es zu finden. Ja ... Ich muss etwas am Boden dieses Abgrunds erblickt haben. Es muss dort etwas Prächtiges geben! Ich brauche einfach noch mehr ... mehr als uns jemals erlaubt war ... Doch wo soll ich es finden? Und wie? Jeder Brunnen hat eine Quelle. Ich muss sie nur finden und trinken. Bis sie versiegt.

Dann ... Erst dann werde ich prächtig sein.