„Jodie Foster“ – Versionsunterschied
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Version vom 20. Oktober 2006, 08:10 Uhr
Alicia Christian („Jodie“) Foster (* 19. November 1962 in Los Angeles, Kalifornien, USA) ist eine US-amerikanische Schauspielerin, Filmregisseurin und Filmproduzentin.
Biografie
Kindheit und Jugend
Jodie Foster wurde einige Monate nach der Trennung ihrer Eltern, Lucius Foster III (* 16. April 1922) und Evelyn ‚Brandy‘ Foster (geb. Schmidt; Mutter ist Deutsche), (* 21. September 1928), als viertes Kind der beiden geboren. Die früheren Kinder waren Lucinda (,Cindy‘; * 1954), Connie (* 1956) und Lucius (‚Buddy‘; * 12. Juli 1957). Am Anfang des Jahres 1963 zogen Brandy Foster und ihre Kinder zu Josephine Dominguez-Hill ins San Fernando Valley im Nordwesten von Los Angeles um. Dominguez-Hill (,Tante Jo‘, ,Jo D.‘; * 9. Oktober 1930 in Tucson) war eine Lebensgefährtin von Brandy Foster; beide Frauen haben gemeinsam die Kinder von Brandy wie auch Josephines Sohn Chris erzogen. Dominguez-Hill hat ebenfalls den überwiegenden Beitrag zum Familienunterhalt geleistet. Die Beziehung dauerte bis zum Jahr 1976.
Brandy Foster hat in der Filmbranche gearbeitet. Als alleinerziehende Mutter stimmte sie aus finanziellen Gründen Werbeauftritten ihres Sohnes Lucius ‚Buddy‘ zu. Zu einem der Castings (für die Hautcreme Coppertone) wurde die damals dreijährige Jodie mitgebracht, für die sich die Produzenten schließlich entschieden haben.
Schauspielkarriere
Später trat Jodie Foster in Fernsehserien wie Sesamstraße, Bonanza, Kung Fu, Bob & Carol & Ted & Alice, Love Story, The Addams Family oder Papermoon auf. Auch als bereits etablierter Kinostar hatte sie Fernsehauftritte, etwa in Frasier und Akte X.
Ihre erste Kinofilmrolle spielte sie im Alter von zehn Jahren Flucht in die Wildnis (Napoleon and Samantha, 1972), einem Disney-Film. Während der 1970er Jahre drehte sie für dieses Studio dann noch eine Reihe weiterer Filme. Ihren ersten größeren Erfolg hatte sie als Zwölfjährige in der Komödie Bugsy Malone. Als minderjährige Prostituierte in Martin Scorseses Film Taxi Driver wurde die damals 13-Jährige weltberühmt. Im gleichen Jahr spielte sie in Das Mädchen am Ende der Straße eine unabhängig lebende, hochtalentierte Jugendliche, eine Rolle, die ihrem Image bis heute entspricht.
In den Jahren 1980 bis 1985 studierte Foster an der Yale University Literatur und schloss dieses Studium mit Magna Cum Laude ab. Ihre Diplomarbeit schrieb sie über die afroamerikanische Autorin Toni Morrison. 1997 verlieh ihr die Universität einen Ehrendoktortitel.
Während der Studienzeit hat Foster einige Zeitschriftenartikel geschrieben und u.a. Nastassja Kinski interviewt. Die beiden Frauen wurden Freundinnen und haben nach einer Möglichkeit gesucht, bei einem gemeinsamen Filmprojekt zusammenzuarbeiten. Die Gelegenheit ergab sich beim Film Das Hotel New Hampshire aus dem Jahr 1984, welcher auf einem Roman von John Irving basierte.
Das Angebot, die Rolle der Prinzessin Leia Organa in Star Wars: Episode IV - Eine neue Hoffnung zu übernehmen, musste sie wegen vertraglicher Verpflichtungen gegenüber dem Disney-Konzern ablehnen. 1988 übernahm sie in Angeklagt die ursprünglich für Kelly McGillis vorgesehene Rolle einer vergewaltigten Frau und erhielt dafür ihren ersten Oscar.
1991 debütierte sie in Das Wunderkind Tate als Regisseurin. Im gleichen Jahr spielte sie anstelle von Michelle Pfeiffer eine FBI-Agentin in das Das Schweigen der Lämmer. Ihre schauspielerische Zusammenarbeit mit Anthony Hopkins brachte beiden Akteuren den Oscar ein. Ihre Produktionsfirma Egg Pictures löste sie 2001 aus familiären Gründen auf. Zu den produzierten Filmen gehören neben ihren eigenen Werken Lost Heaven, Waking the Dead und Baby Blues.
Foster gehört zu den derzeit (2005) bestbezahlten Schauspielerinnen.
Demnächst wird sie Regie bei dem Film Sugarland führen und an der Seite von Robert De Niro, der auch als Produzent fungiert, die Hauptrolle darin übernehmen. Der Film erz��hlt die Geschichte einer jungen Anwältin, die den Kampf gegen einen mächtigen Zuckerbaron aufnimmt, der seine Arbeiter wie Sklaven behandelt. Auch plant sie seit langem einen Film über das Leben und Werk der umstrittenen Filmregisseurin Leni Riefenstahl.
Synchronstimme
Die Standardsprecherin für Jodie Fosters deutsche Synchronstimme ist die Schauspielerin Hansi Jochmann. Foster synchronisiert sich in französischen Versionen ihrer Filme selbst, da sie fließend Französisch spricht. Für den Film Flight Plan – Ohne jede Spur lernte sie auch intensiv Deutsch.
Sonstiges
- 1981 verübte John Hinckley, Jr. ein Attentat auf den US-Präsidenten Ronald Reagan, um Jodie Fosters Aufmerksamkeit zu erregen. Nach der Tat hat man im Hinckleys Hotelzimmer einen Brief an Jodie Foster gefunden; es stellte sich heraus, dass er sie bereits früher mit Briefen und unerwünschten Telefonanrufen belästigt hat. Der Attentäter wurde in der Sicherungsverwahrung untergebracht, Foster betrachtete die Ereignisse noch lange Jahre als stark traumatisierend.
- Bei den Dreharbeiten zu ihrem ersten Kinofilm Napoleon & Samantha (1972) wurde sie von einem Löwen angefallen.
- Sie ist Mutter zweier Jungen, Charles (* 1998) und Kit (* 2001).
- Der Asteroid Jodiefoster wurde nach ihr benannt.
Filme
als Regisseurin
- 1984 - Tales from the darkside (Folge "Do Not Open this Box")
- 1991 - Das Wunderkind Tate
- 1995 - Familienfest und andere Schwierigkeiten
als Produzentin
- 1986 - In guten und in schlechten Zeiten
- 1994 - Nell
- 1995 - Familienfest und andere Schwierigkeiten
- 1998 - Baby Blues
- 2000 - Waking The Dead
- 2002 - Lost Heaven
als Darstellerin
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Auszeichnungen und Nominierungen
Oscar Academy Awards
- 1976 nominiert als Beste Nebendarstellerin in Taxi Driver
- 1988 ausgezeichnet als Beste Hauptdarstellerin in Angeklagt
- 1991 ausgezeichnet als Beste Hauptdarstellerin in Das Schweigen der Lämmer
- 1995 nominiert als Beste Hauptdarstellerin in Nell
British Academy Awards
- 1976 ausgezeichnet als am meisten promozierte Newcomerin in Taxi Driver und Bugsy Malone
- 1976 ausgezeichnet als beste Nebendarstellerin in Taxi Driver und Bugsy Malone
Golden Globes
- 1976 nominiert als beste Darstellerin in einem Musical oder einer Komödie in Freaky Friday
- 1988 ausgezeichnet als beste Darstellerin in einem Drama in Angeklagt
- 1991 ausgezeichnet als beste Darstellerin in einem Drama in Das Schweigen der Lämmer
- 1994 nominiert als beste Darstellerin in einem Drama in Nell
- 1997 nominiert als beste Darstellerin in einem Drama in Contact
Literatur
- Louis Chunovic, "Jodie Foster : ein Porträt", VGS Verlag, Köln 1997, ISBN 3-8025-2416-0
- Buddy Foster, "Jodie Foster: Eine Biographie", ECON Verlag, Düsseldorf und München 1997, ISBN 3-430-12882-X
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Foster, Jodie |
ALTERNATIVNAMEN | Foster, Alicia Christian |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Schauspielerin, Filmregisseurin und Produzentin |
GEBURTSDATUM | 19. November 1962 |
GEBURTSORT | Los Angeles, Kalifornien, USA |